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Elizaveta Aleksandrovna Duškevč-Volynskaja

DUŠKEVIČ-VOLYNSKAJA, Elizaveta Aleksandrovna

 

ДУШКЕВИЧ-ВОЛЫНСКАЯ, Елизавета Александровна

Namensvariationen: DUSCHKEWITSCH, WOLINSKA, WOLINSKY, Elisabeth

 

*19.2.1882, Tiflis

† März 1942, Leningrad, Grabstätte: St. Petersburg, Friedhof Bol’šeochtinskoe

Ärztin, Bakteriologin, Bibliothekswissenschaftlerin

 

V

Aleksandr Duškevič, Armeegeneral (Adelstitel bei Pensionierung)

E

[Namen unbekannt] Volynskij

 

A

1901

Reifeprüfung am Alexander-Stift in St. Petersburg

 

1902-1903

Besuch der Pädagogischen Klassen für Lehrerinnen in St. Petersburg

 

1903-1905

Studium am Medizinischen Institut für Frauen in St. Petersburg (4 Semester)

 

1905-1906

Hörerin an der Universität Königsberg (2 Semester)

 

1906-1909

Hörerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig

 

1909

Promotion und Dr. med. an der Universität Leipzig bei Heinrich Jakob Wilhelm Curschmann (1846-1910) und Friedrich Rolly (1874-1930)

 

1910

Examen für die Zulassung in Russland am Medizinischen Institut für Frauen in St. Petersburg

B[→1]

1911-1912

Ärztin am Aleksandr-Krankenhaus in Kiev

 

1912-1913

Spezialisierung in Medizinischer Bakteriologie am „Chemisch-Bakteriologischen Institut von Dr. Philipp Blumenthal“ (F. M. Bljumental’) in Moskau

 

1914-1916

Laborärztin im „Chemisch-Bakteriologischen Institut von Dr. Markevič“ in Dnepropetrovsk

 

1917-1918

Mitarbeiterin am „Bodenforschungsinstitut V. V. Dokučaev“ in Petrograd

 

1918-1919

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lesesaal der Russländischen Öffentlichen Bibliothek Petrograd/Leningrad (RÖBP/L) mit Weiterbildung in den Bibliothekarskursen

 

1919-1920

Mobilisierung an die Ost-Front als Ärztin zur Bekämpfung des Fleckfiebers im Feldlazarett in Kamyšlov, zugleich Schöffin beim Gericht für junge Straftäter

 

1920-1921

Versetzung an die Süd-Front zur Bekämpfung der Cholera-Epidemie im Chemisch-Bakteriologischen Laboratorium des Evakuierungsstützpunktes in Novočerkassk

 

ab 1922

erneut Anstellung an der RÖBP/L in unterschiedlichen Funktionen, darunter:

1922-1924 Bibliothekarin

 

ab 1925

Chef-Bibliothekarin

 

1924-1930

Leiterin der Abteilung für Naturwissenschaften und Medizin

 

1935

Ernennung zur „Wissenschaftlichen Senior-Bibliothekarin“

 

1930-1941

Gruppenleiterin für Systematisierung der Naturwissenschaften u.a.

 

1924-1933

zugleich Leiterin der Bibliothek am 2. Medizinischen Institut in Petrograd/Leningrad

 

1927

Gründerin und bis 1937 Vorsitzende der Assoziation der Medizinischen Bibliotheken in Leningrad

 

1933-1935

Organisatorin und Leiterin des Referentenbüros am Institut für Experimentelle Medizin (IEM) in Leningrad

 

1941

krankheitshalber Eintritt in den Ruhestand

 

1942

Tod während der Leningrad-Blockade

 

WL

1909 Nachweis der Spezifität der Wassermann’schen Reaktion für Lues, dagegen unspezifisch für Typhus und Tuberkulose

Aktive Teilnahme an der Bekämpfung von Infektionskrankheiten

1924-1926 Experimentelle Untersuchungen über die Kontamination der Bücher im Lesesaal und die hygienischen Arbeitsbedingungen der Bibliothekare an der RÖBL (vgl. W)

1930-1935 Erstellung der Bibliographie zur Literatur über Infektionskrankheiten am IEM (ca. 15000 Titel)

 

W

Deutschsprachige Publikation:

Ueber die Wassermann’sche Seroreaktion. Diss. Von Elisabeth Wolinsky, geb. Duschkewitsch, Kandidatin der Medizin aus Tiflis. Leipzig 1909, 56 S.[→2]

Russischsprachige Publikationen:

Bakteriologičeskoe issledovanie knig čital’nogo zala Rossijskoj publičnoj biblioteki [Bakteriologische Untersuchung der Bücher des Lesesaals der Russländischen Öffentlichen Bibliothek]. Gigiena i ėpidemiologija 1926, Nr. 2, 40-46.

O zagrjaznenii knig patogennymi mikrobami [Über die Verschmutzung der Bücher mit pathogenen Mikroben]. Leningrad 1926.

Obzor inostrannoj medicinskoj bibliografii [Übersicht über die ausländische medizinische Bibliographie]. Leningrad 1928, 18 S.

 

Q

Lebenslauf. In: Dissertation (W).

Universitätsarchiv Leipzig: Hörerverzeichnis GA X M 006; Promotionsakte: Med.Fak.Prom. 07621.

 

SL

Kästner, Ingrid: Die ersten Leipziger Promovendinnen in der Medizin. In: Ilse Nagelschmidt (Hg.): 100 Jahre Frauenstudium an der Alma mater Lipsiensis. Reden und Vorträge zur Konferenz am 09. Mai 2006 an der Universität Leipzig. Leipzig 2007 (Leipziger Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung Reihe C 5), 147, 154-155.

Korge, Marcel, Riha, Ortrun (Hgg.): Morbus sagittarius clinicus. Das Leipziger Klinische Vogelschießen und seine Festzeitungen. Aachen 2015 (Objekte 7), 56, 180.

Naumenko, G. F.: Duškevič-Volynskaja, Elizaveta Aleksandrovna. Sotrudniki RNB – dejateli nauki i kul’tury. Biografičeskij slovar’. Tom 2 (Online-Ressource, 20.10.2015).


[1]  

Als Ergänzung zu „Spätere Tätigkeit: nicht nachweisbar…“ von S. 147 in SL Kästner 2007 (nach SL Naumenko).

[2]  

S. 50: „Am Schlusse meiner Arbeit erfülle ich die angenehme Pflicht, Herrn Geheimen Rat Prof. Dr. Curschmann für gütige Ueberlassung des Themas und Herrn Prof. Dr. Rolly für freundliche Unterstützung bei der Arbeit meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.“

 

 

Gedruckte Version in: Fischer, Marta: Mikroben, Seuchen und Vakzine. Biobibliographisches Lexikon der Bakteriologen, Hygieniker und Immunologen zwischen Deutschland und Russland im 19. Jahrhundert. Aachen: Shaker 2015 (Relationes 18), 137-139