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Ludwig Gerhard Kieseritzky

KIESERITZKY, Ludwig Gerhard

 

КИЗЕРИЦКИЙ, Гергард Вильгельмович / KIZERICKIJ, Gergard Vil’gel’movič

Namensvariationen: KĪZERICKIS, Gerhards

 

* 30.9.1869, Riga

31.10.1922, Kiel

Arzt, Bakteriologe, Maler und Graphiker

 

V

Robert Gerhard (Gotthard) Wilhelm (1834-1910), Mag. jur., Obersekretär des Stadtrats von Riga

M

Selma Emilie, geb. Kuehn (1843-1879)

G

7 Geschwister, darunter:

Ernst Johann Otto (1867-1947), Dr. phil., Historiker und Statistiker

Magdalena Amalie (alias Madeleine Amelie Lennor) (1868-1950/1), lebte in London[1]

Richard Gustav Eberhard (* 1873), Elektrochemiker[2]

Anna Wilhelmine Mathilde, verh. Pohrt (1878-1938)

 

A

Bis 1890

Besuch des Stadtgymnasiums in Riga

 

1890-1895

Studium der Medizin an der Universität Dorpat/Jur’ev,

„Arztdiplom“

 

B

1895-1898

Assistenzarzt am Stadtkrankenhaus in Riga

- an der Universitätskinderklinik in Breslau

- am Hygienischen Institut in Halle (Saale)

- am Städtischen Krankenhaus zu Charlottenburg in Berlin bei Ernst Grawitz (1860-1911)[3]

- am Pathologischen Institut der Deutschen Universität in Prag

 

 

1899

Tätigkeit am Bakteriologisch-anatomischen Institut in Riga

 

1899-1900

Praktischer Arzt in eigener Praxis in Riga, zugleich

 

1901

Arzt am Rigaer Leprosorium

 

ab 1903

Studien in Moskau

 

1904-1905

Bakteriologe in einer Lazarett-Expedition des Roten Kreuzes im Russisch-Japanischen Krieg, insb. in Charbin

 

1905-1906

bakteriologische Studien in St. Petersburg

 

1906-1914

Studium der Malerei in München (1906-1908), in Paris (1908-1909), in Berlin (1909-1913) und in Weimar (1913-1914)

 

1914-1915

Russischer Militärarzt in Wilna

 

1915-1918

krankheitshalber im Kaukasus und in Vitebsk

 

1919

Arzt in der Baltischen Landeswehr

 

1919-1922

Freiberuflicher Maler in Halebühl bei Hallstedt (Schleswig) und in Kiel und Mitarbeiter der Zeitschrift Licht und Schatten[4]

 

Ehrungen und Auszeichnungen:
Georg-Wilhelm-Timm-Stipendium (Vilhelma Timma stipendij
a)[5]

 

 

WL

Untersuchungen auf dem Gebiet der Hämatologie

Bakteriologische Studien und Herstellung von therapeutischen Sera[6]

W

Zur Pathogenität des Staphylococcus quadrigeminus Czaplewski. Aus dem Laboratorium des James-Armitstead’schen Kinderhospitals in Riga. Von Gerh. Kieseritzky. Deutsche medizinische Wochenschrift 26 (1900), 590-591.

Ueber Frauenmilchuntersuchungen vom klinischen Standpunkte. Gerh. Kieseritzky. St. Petersburger medicinische Wochenschrift 26 (1901), 19-22.

Ueber die Bakterienflora des Haematogen Trampedach & Co. Gerh. Kieseritzky. St. Petersburger medicinische Wochenschrift 27 (1902), 313-315.

Einige unter dem Bilde der Aktinomykose verlaufende Affektionen. I. Bakteriologischer Theil von Gerh. Kieseritzky; Klinischer Theil von Dr. Leo Bornhaupt. Archiv für klinische Chirurgie 76 (1905), 835-882.

Beiträge zur Röntgenbehandlung bei Leukämie. G. Kieseritzky. St. Peterburger medicinische Wochenschrift 31 (1906), 211-217.

Die chronische (multiple) Serositis und ihre konsekutiven Stauungserscheinungen. (Aus der II. therapeutischen Abteilung des I. Stadtkrankenhauses zu Riga). Von Dr. G. Kieseritzky. Petersburger medizinische Zeitschrift 38 (1913) Nr. 21, 269-279.

 

SL

(Auswahl):

▪ Album fratrum rigensium. Album der Landsleute der Fraternitas Rigensis (1823-1898). Zusammengestellt von Arend v. Berkholz. Riga 1898, 92 (Nr. 408), 232 (Nr. 979), 237 (Nr. 1010).

▪ Erik-Amburger-Datenbank (EAD). Ausländer im vorrevolutionären Russland (Online-Ressourse): Dokument-Id [70645/69708 (21.5.2015)].

▪ Kieseritzky, Harald (Hg.): Die Familie Kieseritzky, Zweig Riga. Neubearbeitung der Ausgabe von Erich Seuberlich: Stammtafeln Deutsch-Baltischer Geschlechter 1927. Als Manuskript gedruckt 1971, 19-20.

▪ WBIS BaBA: Baltisches Biographisches Archiv (Online-Ressource): I 164, 109-112; II 120, 457.

 

P

▪ Selbstportrait (Abb.) aus: Jahrbuch des baltischen Deutschtums in Lettland und Estland 1930, 101.

 


[1] Vgl. auch The London Gazette vom 7. Januar 1938, S. 103.
[2] Schloss sein Studium an der Universität Leipzig 1899 mit der Dissertation „Elektrometrische Konstitutionsbestimmungen“ (44 S.) ab.
[3]
 
„Da wir in der Litteratur keinem länger fortgeführten Versuche über diese Frage [wie sich das atrophische Blut nach Beendigung des Hungerns gegenüber dem Gesamtorganismus verhält] begegnet sind, so hat in letzter Zeit Herr Dr. Kieseritzky unter meiner Leitung eine Reihe von Versuchen an Kaninchen ausgeführt, […]. Der Übersicht wegen lasse ich hier einige Tabellen des Herrn Kieseritzky folgen.“ Zit. aus: Ernst Grawitz: Klinische Pathologie des Blutes. 2Berlin 1902, 160.
[4] Vgl. Franz Goldstein, Ruth Kähler, Hermann Kähler: Monogrammlexikon. 1. Internationales Verzeichnis der Monogramme bildender Künstler seit 1850. 2Berlin 1999, 991.
[5]
Eingerichtet zu Ehren des russischen Malers und Deutschbalten Georg Wilhelm (Vasilij Fedorovič) Timm (1820-1895) und verliehen vom Lettischen National-Museum für Kleinkunst. Vgl. dazu die Pressemitteilung Svētdienas sarunas muzejā vom 24. Februar 2008 unter Online-Ressource (22.5.2015).
[6]
 
„Laut Angaben der medizinischen Abteilung des Ministeriums des Innern vom 26. August 1903, № 8808, wurde dem Arzt Gergard Vil’gel’movič Kizerickij in seinem Privatlaboratorium in der Stadt Riga die Herstellung des therapeutischen Serums für klinische und anatomische bakteriologische Untersuchungen genehmigt.“ Zit. nach: Lifljandskie gubernskie vedomosti [Livländische Gouvernements-Zeitung] Nr. 105, 10. Okt. 1903.
  

Gedruckte Version in: Fischer, Marta: Mikroben, Seuchen und Vakzine. Biobibliographisches Lexikon der Bakteriologen, Hygieniker und Immunologen zwischen Deutschland und Russland im 19. Jahrhundert. Aachen: Shaker 2015 (Relationes 18), 254-256