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GOLOVINSKIJ, Ivan Vladimirovič

ГОЛОВИНСКИЙ, Иван Владимирович
Namensvariationen: GOLOWINSKI, Johannes W.

* 18.6.1881, Michajlov[→1], Gouvernement Rjazan’
† nach 1917
Arzt, Pharmakologe, Physiologe

V Vladimir Ivanovič, Kollegienassesor[→2]
   
A
1901 Abschluss des Gymnasiums in Rjazan’
1901-1906 Studium an den Universitäten Moskau (l Semester), Wien (l Semester) und Göttingen (7 Semester):
- in Göttingen bei Friedrich Sigismund Merkel (1845-1919), C. Jacobj und M. Borst
1906 Rigorosum und Dr. med. an der Universität Göttingen bei Merkel und Erich Wilhelm Heinrich Kallius (1867-1935)
1913 Dr. med. habil. an der Universität Moskau[→3]
B
[→4]
1906-1912 Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Moskau bei S. I. Čirvinskij
1908, 1909 Forschungsaufenthalt (SS jeweils 2 ½ Monate) bei C. Jacobj am Pharmakologischen Institut der Universität Tübingen
ab 1910 zugleich Lehrer an der Feldscher-, Geburtshelfer- und Zahnärzteschule und am Lehrstuhl für Physiologie des privaten Medizininschen Fraueninstituts Moskau teilweise Arzt am Golizyn-Krankenhaus in Moskau[→5]
ab 1912 Oberassistent am Physiologischen Institut der Universität Moskau bei Pavel Grigor’evič Statkevič
Ehrungen und Auszeichnungen:
„Titularischer Rat“
WL Forschungsthemen: Untersuchungen zum Bau der Blutgefäße, zum Bindegewebe sowie zur Erforschung der Wirkung von Substanzen auf den tierischen Organismus (z.B. des Cholins, des Koffeins, der Purin-Derivate, der Xanthinderivate)
Präparate zur Darstellung der Entwicklung des Bindegewebes[→6]
Beschreibung der Zellen der Nabelschnur (Golowinskische Streifen)[→7]
   
GPV • Deutschsprachige Publikationen 1905-1914, in: Pfrepper 2012 (SL).
W • Beitrag zur Kenntnis vom feineren Bau der Blutgefässe der äusseren männlichen und weiblichen Genitalien. Anatomische Hefte, I. Abt. 30 (1905), 651-666; Diss., auch als Sonderdruck: Göttingen 1906, 15 S.
• Nastavlenie k pol’zovaniju naibolee upotrebitel’nymi lekarstvami s celju okazanija pervonačal’noj i vremennoj pomošči tam, gde net vrača i prichoditsja ždat’ pribytija ego [Anweisung für die Verwendung der notwendigsten Arzneien zur Erstversorgung bis zur Ankunft des Arztes]. Moskva [1908], 16 S.; …; 3. Aufl. (1911), 24 S.; 4. Aufl. (191?), 36 S.
• Professor Stanislav Iosifovič Čirvinskij. Medicinskoe obozrenie 76 (1911) 19, 1-7.
• K voprosu o sravnitel’nom dejstvii različnych proizvodnych purina na životnyj organizm (Vlijanie na poperečno-polosatuju muskulaturu, organy krovo-obraščenija i central’nuju nervnuju sistemu). Ėksperimental’nye issledovanija [Vergleichende Wirkung verschiedener Purin-Derivate auf den tierischen Organismus (Die Wirkung auf die quergestreiften Muskeln, Kreislauforgane und das Zentralnervensystem). Experimentelle Untersuchungen]. Diss. habil. Moskva 1913, 200 S[→8].
Übersetzung:
• [Lecher, Ernst: Lehrbuch der Physik für Mediziner und Biologen. Leipzig, Berlin 1912, 451 S.] Lecher, Ėrnest: Fizika dlja medikov i biologov. I. V. Golovinskij i V. S. Kan. Red. P. G. Statkevič. Moskva 1914, 406 S., 499 Ill.
Q • Alfavitnyj ukazatel’ adresov žitelej g. Moskvy i eja prigorodov [Adresskalender der Einwohner von Moskau und Vororten] 1917, 122.
• Katalogkarte der UB Frankfurt (1906): Biographische Angaben.
• Lebenslauf. In: Dissertation (W).
SL • Pfrepper, Regine: Wirksubstanzen. Deutsch-russische Beziehungen in der Pharmakologie des 19. Jahrhunderts. Aachen 2012, 22, 148-150.

1 Im Lebenslauf (Q) gibt G. „Michailowo“ an.
2 Am 22.12.1890 mit dem 3. Grad der Rangtabelle des Gouvernements Rjazan’ in den Adelsstand erhoben (Online Ressource, 21.3.2013).
3 In SL Pfrepper 2012 irrtümlich „an der MMA St. Petersburg“. Vgl. Anm. 8.
4 Die Daten und Bezeichnungen zu folgenden Tätigkeiten und Wirkungsorten entsprechen den Angaben in Q und Anm. 9. Abweichungen in SL wurden nicht berücksichtigt.
5 Vgl. Vengerov unter Online Ressource, 25.3.2013.
6 Vgl. Friedrich Merkel: Betrachtungen über die Entwickelung des Bindegewebes. Anatomische Hefte, I. Abteilung 115=38 (1909) 2, passim.
7 Vgl. Ibid., 391.
8 Die Untersuchungen für die Dissertation wurden an der Universität Göttingen angefangen, im Pharmakologischen Institut der Universität Tübingen weitergeführt, an der Universität Moskau abgeschlossen und in russischer Sprache als Habilitationsschrift gedruckt. Auf Veranlassung von C. Jacobj ist die Arbeit ins Deutsche übersetzt und in 5 Mitteilungen in Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Bd. 160 (1914) S. 207-323 erschienen (alle Titel in SL Pfrepper 2012, A 4-A 8). Jacobj leitet mit einem Vorwort auf S. 205-206 die Publikationen ein: „Die im folgenden mitgeteilten Untersuchungen […] wurden von Herrn Dr. Golowinski bereits im Jahre 1906 im pharmakologischen Institut zu Göttingen begonnen […]. Im Sommersemester 1908 und 1909 kam Dr. Golowinski auf je 2 ½ Monate nach Tübingen, um die Untersuchungen […] fortzusetzen. […] Auf Wunsch des Herrn Professor Tschirwinski in Moskau, an dessen Institut für Pharmakologie Dr. Golowinski als Assistent angestellt war, wurde die Aufgabe […] erweitert, [und] ausgedehnt […], weil Herr Professor Tschirwinski die so ausführlichere Arbeit als Habilitationsschrift für Russland zu verwenden Herrn Dr. Golowinski angeraten hatte. […] …erhielt ich 1913 die bereits fertiggedruckte russische Habilitationsschrift, in welcher sich die in Moskau an Warmblütern noch ausgeführten Versuche fanden. […] …so bat ich Dr. Golowinski, […] doch eine deutsche Übersetzung seiner Habilitationsschrift anzufertigen und dieselbe in einer deutschen Zeitschrift publizieren… […] Da die gesandte Übersetzung im Ausdruck einer Verbesserung dringend bedurfte, so hatte Herr Privatdozent Dr. Walbaum, Assistent am hiesigen Institut, die grosse Freundlichkeit, auf meine Bitte hin, dieselbe nochmals überzuredigieren.“

Gedruckte Version in: Fischer, Marta: Akteure und Agentien. Bibliographisches Lexikon der Pharmakologen zwischen Deutschland und Russland im 19. Jahrhundert. Aachen: Shaker 2014 (Relationes 14), 69-71.