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Vladimir Aleksandrovič Uglov

UGLOV, Vladimir Aleksandrovič

 

УГЛОВ, Владимир Александрович

Namensvariationen: UGLOFF, UGLOW, W. A.

 

* 1.9.1874, Kreis Ardatov, Gouvernement Simbirsk

† 4.10.1942, Samarkand

Hygieniker

 

V

Aleksandr, Kleinadel

 

A

1885-1893

Besuch des Gymnasiums in Simbirsk

 

1893-1898

Studium an der Militärmedizinischen Akademie (MMA) St. Petersburg, „Arztdiplom mit Auszeichnung“

 

1913

Dr. med. an der MMA

 

1923

Dr. med. habil. an der MMA

B

1898-1901

Militärarzt im Odessaer Militärbezirk, in der Donau-Armee, im Fernen Osten, dort Leiter des Laboratorium beim Amur-Militärbezirk

 

1901-1911

Leiter des chemisch-bakteriologischen Laboratoriums und des röntgenologischen Kabinetts im städtischen Lazarett von Chabarovsk

 

1911-1913

Fortbildung in St. Petersburg:

- am Kaiserlichen Klinischen Institut der Großfürstin Elena Pavlovna bei G. V. Chlopin

- an der MMA

 

 

1912(3 Monate) zur Bekämpfung der Pest im Gebiet der Don-Armee

 

1913

Studienaufenthalte im Ausland:

- am Institut zur Erforschung der Infektionskrankheiten in Bern bei W. Kolle

- am Institut Pasteur in Paris bei Il’ja Il’jič Mečnikov

 

1913-1918

Assistent bei I. A. F. Rapčevskij im Laboratorium des Militär-Sanitätswissenschaftlichen Komitees in Petrograd

währenddessen Armeedienst im I. Weltkrieg, Chefarzt der Evakuierungsstelle des Kreises Rybinsk, Mitarbeit inder Militärstrafverfolgungsbehörde u.ä.

 

1918-1927

Assistent und Dozent am Hygienischen Institut der MMA bei Chlopin

 

1923-1927

Professor für Hygiene am Chemisch-Pharmazeutischen Lehrstuhl der Universität Petrograd/Leningrad

 

1927-1930

Professor für Hygiene und Lehrstuhlleiter am Medizinischen Institut in Char’kov

 

1930-1936

Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine und Militär-Hygiene an der MMA

zugleich Leiter des Hygiene-Lehrstuhls am 1. Medizinischen Institut in Leningrad

 

1936-1942

Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine Hygiene an der MMA

 

1942

Evakuierung der MMA nach Samarkand

 

 

Andere Ämter und Funktionen:

Mitglied einiger Kommissionen, z.B. für Städte- und Wasserleitungsbau

Konsultant in zahlreichen medizinischen Einrichtungen und in der Lebensmittelindustrie

 

WL

Hauptforschungsgebiete: Kommunal-, Wasser-, Nahrungs- und Militärhygiene

Forschungsthemen, u.a.:

Sanitäre, hygienische und bakteriologische Untersuchungen, z.B. im Fernen Osten (1909-1911 Wasseranalysen des Amur, 1934 Untersuchungen der Ernährungs-, Wohn- und Sanitärverhältnisse in Vladivostok)

Erforschung der Cholera-Vibrionen, insb. während der Cholera-Epidemie in Chabarovsk 1910

Luft- und Umweltverschmutzung als Folge der Industrialisierung

Desinfektion

Kampfgase

Erarbeitung von Maßnahmen für Reinigung der Wasserleitungsnetze und der Wasserreservoir (1912 Entwicklung von Schnellfiltern)

 

W

Russischsprachige Publikationen:

O zerne pšenicy i rži Ussurijskogo kraja i Amurskoj oblasti v svjazi s chimičeskim sostavom i analizom zerna voobšče. Vrač V. A. Uglov iz Laboratorii Voenno-sanitarnogo učenogo komiteta [Über Weizen- und Roggen-Getreide des Ussuri-Kreises und der Amur-Region im Zusammenhang mit der chemischen Zusammensetzung und der Analyse des Korn im Allgemeinen. Vom Arzt V. A. Uglov aus dem Laboratorium des Militär-Sanitätswissenschaftlichen Komitees]. [Diss. ?]. Sankt-Peterburg 1913, 200 S.; deutsche Publikation s.u. (1923).

Gazy i protivogazy [Gase und Gasschutz]. Mit Oganesjan. [?] 1926.

Sanitarnoe izučenie istočnikov vodosnabženija na meste i ich charakteristika [Gesundheitsstudie von Wasserversorgungsquellen vor Ort und ihre Charakteristik]. Char’kov, Kiev 1931, 186 S.

Bor’ba s pyl’ju, dymom i gazami v naselennych punktach [Der Kampf gegen Staub, Rauch und Gase in Besiedlungen]. Moskva, Leningrad 1934.

Metody issledovanija mjasa, mjasnych i rastitel’nych produktov. Praktičeskoe rukovodstvo dlja laboratorij [Untersuchungsmethoden des Fleisches, der Fleisch- und Pflanzenprodukte. Praktische Anleitung für Laboratorien]. Mit G. V. Chlopin [†]. Leningrad, Moskva 1934, 558 S.

Rukovodstvo po gigiene [Anleitung zur Hygiene]. Unveröffentlichtes Manuskript, verfasst bis kurz vor seinem Tod 1942 (2000 Schreibmaschinen-Seiten).

Deutschsprachige Publikationen:

Über „Das Rauschbrot“. (Aus dem Laboratorium des Militär-Sanitäts-wissenschaftlichen Komitees in St. Petersburg). Von Dr. W. A. Uglow. Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten 78 (1914), 301-320.

Über Weizen und Roggen aus der Ussuri- und der Amurprovinz. Von Privatdozent Dr. med. W. A. Uglow. Assistent des Hygienischen Instituts an der Militär-Medizinischen Akademie zu Petersburg. Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genußmittel 45 (1923), 341-356.[→1]

Über die Wirkung des Saccharins auf Bakterien, Plankton und Verdauungsfermente. Von Privatdozent Dr. med. W. A. Uglow, Assistent für Hygiene an der Militärmedizinischen Akademie in Leningrad. Archiv für Hygiene 92 (1924), 331-346.

Beitrag zur Beurteilung des Dulcins als künstliches Zuckerersatzmittel vom hygienischen Standpunkte. Von Dr. med. W. A. Uglow, Professor am chemisch-pharmazeutischen Institut. Archiv für Hygiene 95 (1925), 89-100.

Über die biologische Wirkung des Saccharins (Zum Artikel von Professor R. Neumann). Von Professor der Leningrader Universität W. A. Uglow. Archiv für Hygiene 97 (1926), 272-274.

Ein neues Verfahren zur Bestimmung des Coffeins (Teins) im Tee. Von W. A. Uglow, Professor, und A. M. Schapiro, Chemiker, des Leningrader Medizinischen Instituts. Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel 55 (1928), 149-155.

Über die Adsorption von Blausäure durch die Materialien für Wohnungsherstellung und Wohnungseinrichtung. Von W. A. Uglow, Dr. med. und Professor der Hygiene am Staatsmedizinischen Institut in Leningrad. Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten 109 (1928), 108-123.

Zur Frage der Reinigung der Phenolabwässer. Von W. A. Uglow, Prof. der allgem. Hygiene am Charkowschen Medizinischen Institute. Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten 111 (1930), 511-530.

Über den Bleigehalt der Glasuren des Töpfergeschirres der ukrainischen Kleinindustrie. Von Prof. W. A. Uglow, Dr. W. A. Reberg und Dr. M. W. Boltina. Mitteilung aus der. San.-Hyg. Abteilung des Ersten Staatl. San.-Bakteriol. Metschnikow-Instituts in Charkow. Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel 59 (1930), 379-394.

Die chemischen Umwandlungen in Fischfleisch und Lake bei den verschiedenen Verfahren der Salzung. Von Prof. Dr. W. Uglow und cand. chem. O. Donetzky. Mitteilung aus dem Institut für Hygiene der Militär-medizinischen Akademie in Leningrad. Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel 61 (1931), 479-485; auch russ. (1933): deutsches Ref. s.u.

Die Ursache des „Apothekengeruchs“ des Trinkwassers. (Aus dem Institut für Hygiene der Militärmedizinischen Akademie in Leningrad.) Von Prof. Dr. W. Uglow und Kand. d. Chem. M. Boltin. Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten 112 (1931), 655-659.

In deutscher Sprache referierte bzw. angekündigte russische Publikationen:

Ugloff, W. A.: Ueber leuchtende Bakterien. Wojenno-medizinski Žournal 1908. 187. In: Andre Pratje: Das Leuchten der Organismen. I. Eine Übersicht über die neuere Literatur. München 1923, 185.

W. A. Uglow und O. L. Donetzkaja, Experimentelle Untersuchungen der chemischen Veränderungen in den Fischen und in der Salzlake bei verschiedenen Einsalzungsverfahren. (Militär-med. Z. [russ.: Wojenno-medizinski Shurnal] 4.385-90. 1933.). Klever. In: Chemisches Zentralblatt 1935, II, Nr. 17, 2752.

 

SL

Čistenko, G. N., Ėl’jaševič, E. G.: Istorija otečestvennoj gigieny i ėpidemiologii v XX veke. Minsk 2011, 23-25, 30, 45.

Eronin, F. T.: K 100-letiju so dnja roždenija V. A. Uglova. Gigiena i sanitarija 1976, Nr. 2, 76-79.

Kievskij ėkologo-kul’turnyj portal (Online-Ressource, 20.5.2015).

Professora MCA/VMA: Professora Voenno-medicinskoj (Mediko-chirurgičeskoj) akademii (1798-1998). Glavnyj red. Jurij Leonidovič Ševčenko. Sankt-Peterburg 1998, 150-151.

WBIS RBA & BASU: Russisches Biographisches Archiv und Biographisches Archiv der Sowjetunion (Online-Ressource): R 467, 162-163; SU 442, 130.

 

P

Portrait in: Biografičeskij slovar’ professorov 1-go Leningradskogo byvšego Ženskogo medicinskogo instituta [...] za 50 let 1897-1947. Pod redakciej Ju. Ju. Džanelidze i S. Ja. Frejdlina. [Moskva u.a.] 1947; zit. n. SL WBIS RBA & BASU.

 


 

[1]

S. 341: „Die vorliegende Arbeit wurde veranlasst durch meine Teilnahme an der Revision der Intendantur-Depots im fernen Osten Sibiriens im Jahre 1910…“.

 

 

Gedruckte Version in: Fischer, Marta: Mikroben, Seuchen und Vakzine. Biobibliographisches Lexikon der Bakteriologen, Hygieniker und Immunologen zwischen Deutschland und Russland im 19. Jahrhundert. Aachen: Shaker 2015 (Relationes 18), 503-506