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STADLER, Eduard

ШТАДЛЕР, Э. / ŠTADLER, Ė.


Paul Ehrenberg (1876-1949): Eduard Stadler (Abb.). Gemälde [früher im Ärztekasino des Stadtkrankenhauses, zuletzt in der Bibliothek des Vogtlandklinikums in Plauen]. Fotografische Reproduktion aus dem Privatbesitz von MR Dr. med. Heinz Zeemisch (Plauen). Wiedergabe mit seiner freundlicher Genehmigung; auch in SL Zehmisch 2003 (a, b).[5]
* 13.12.1874, Bremen
† 26.4.1956, Plauen
Arzt, Professor für innere Medizin

V Ludwig (1837-1906), Chirurg an der Allgemeinen Krankenanstalt in Bremen[→1]
E Althee Maria E., geb. Achelis (* 1888)
N Althee Maria (* 1911)
Ludwig Carl (* 1912), Arzt[→2]
Johannes (* 1914), gefallen im Zweiten Weltkrieg
Marie-Luis (* 1916), Arzthelferin
Gerhard (* 1922), gefallen im Zweiten Weltkrieg
   
A
Bis 1898 Studium der Medizin in Marburg a. d. Lahn, München und Straßburg
1898 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg, danach kurze Tätigkeit als Schiffarzt
ab 1899 Weiterbildung am Pathologischen Institut der Universität Leipzig bei Felix Jacob Marchand (1846-1928) und an der Medizinischen Poliklinik in Marburg bei Ernst von Romberg (1865-1933)
1907 Habilitation für innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
B
Ab 1902/03 Assistent und ab 1911 Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik in Leipzig bei Heinrich Jakob Wilhelm Curschmann (1846-1910) und Adolf von Strümpell (1853-1925)
1903/04 Forschungsaufenthalt am Institut für Experimentelle Medizin (IEM) in St. Petersburg bei I. P. Pavlov (vgl. W)
1912-1913 Privatdozent in Leipzig
1913-1934 ao. Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
1913-1944, 1945 Leiter der Abteilung Innere Medizin im Stadtkrankenhaus, Stadtobermedizinalrat und Leiter der Krankenpflegeschule in Plauen
1938 Bluttransfusion mit „arischem Blut“ bei einer jüdischen Patientin[→3]
1945-1946 Leiter des Rheumaforschungsinstitutes in Bad Elster
ab 1947 Leiter des Ausschusses für wissenschaftliche Fragen und Berufsfortbildung der Fachgruppe Ärzte im FDGB
bis 1951 als frei praktizierender Arzt in Plauen tätig
Ehrungen und Auszeichnungen:
1944 Plauener Stadtplakette (als erster Arzt in Plauen)
Nach ihm ist die Dr.-Eduard-Stadler-Straße in Plauen benannt.[→4]
WL Spezialist auf dem Gebiet der Herz- und Gefäßerkrankungen
Herausgeber des Zentralblatts für Herz- und Gefäßkrankheiten 12 (1920) – 18 (1926), ab Bd. 19 (1927) bis Nr. 1/4 von Bd. 37 (1945) Mitherausgeber der Fortsetzung Zeitschrift für Kreislaufforschung
   
M Vogtländische Medizinische Gesellschaft (Vorstandsmitglied)
W • Ueber die Einwirkung von Kochsalz auf Bakterien, die bei den sogenannten Fleischvergiftungen eine Rolle spielen. Diss. Univ. Straßburg. München 1899, 47 S.
• Zur diagnostischen Bedeutung der Leukozytenwerte bei den vom Blinddarm und Wurmvorsatz ausgehenden entzündlichen Prozessen. Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie 11 (1903), 479-494.
• Die Forschungen Pawlows und ihre Bedeutung für die Klinik der Verdauungskrankheiten. Münchener medizinische Wochenschrift 52 (1905), 11-14.
• Meteorismus und Kreislauf. Eine Experimentaluntersuchung. (Hierzu Tafel IX-XI). Mit C. Hirsch. Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie 15 (1906), 448-456.
• Experimentelle und histologische Beiträge zur Herzhypertrophie. Habil.-Schr. Univ. Leipzig. Naumburg a. S. 1907, 32 S.
• Die Klinik der syphilitischen Aortenerkrankung. Jena 1912 (Arbeiten aus der Medizinischen Klinik zu Leipzig 1), 93 S.
• Der Einfluß der Muskelarbeit in Beruf und Sport auf den Blutkreislauf. Antrittsvorlesung gehalten am 16. Juli 1913 an der Universität Leipzig. Leipzig 1913 (Sammlung klinischer Vorträge, N.F. 688; Sammlung klinischer Vorträge: Innere Medizin, N.F. 224), 18 S.
• Herz (Untersuchungsmethoden). In: Neue deutsche Klinik. Handwörterbuch der praktischen Medizin mit besonderer Berücksichtigung der inneren Medizin, der Kinderheilkunde und ihrer Grenzgebiete. Hg. von Georg Klemperer, Felix Klemperer. Bd. 4. Berlin, Wien 1930, 608-632.
• Syphilis des Herzens und der Gefäße. Dresden, Leipzig 1932 (Medizinische Praxis 16), 82 S.
• Außerdem weitere Publikationen, z. B. über experimentelle Klappenfehler, Mechanik der Herzklappenfehler und Nervus depressor.
Q • Universitätsarchiv Leipzig, Personalakten von Professoren und Dozenten bis zum Jahr 1990, Signatur: PA 1619.
• Historische Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig: SS 1907 – SS 1913 (Online Ressource, 17.8.2011).
SL • Heidel, Caris-Petra (Hg.): Ärzte und Zahnärzte in Sachsen 1933-1945. Eine Dokumentation von Verfolgung, Vertreibung, Ermordung. Frankfurt am Main 2005 (Wissenschaft 72), 275-276.
• Kvasov, Dmitrij Grigor’evič, Fedorova-Grot, Aleksandra Konstantinovna: Fiziologičeskaja škola I. P. Pavlova. Portrety i charakteristiki sotrudnikov i učenikov. Leningrad 1967, 291.
• Pfrepper, Regine: Lebensvorgänge. Deutsch-russische Wechselbeziehungen in der Physiologie des 19. Jahrhunderts. Aachen 2009 (Relationes 3), 117.
• Vinogradov, Jurij Abramovič, Golikov, Jurij Pavlovič, Grekova, Tat’jana Ivanovna (Sostaviteli): I. P. Pavlov: Dostovernost’ i polnota biografii. Sankt-Peterburg 2005, 137.
• WBIS DBA: Deutsches Biographisches Archiv (Online Ressource, 16.1.2013): II 1246, 293.
• Zehmisch, Heinz (a): Bekannt in ganz Deutschland. Erinnerungen an Prof. Dr. Eduard Stadler, dem langjährigen Leiter der Inneren Abteilung im Stadtkrankenhaus Plauen. Vitalis (Krankenhausmagazin, Vogtland-Klinikum Plauen GmbH) (2003) Nr. 5, 11-12.
• Zehmisch, Heinz (b): Es war Mut zum Widerstand. Ärzteblatt Sachsen 14 (2003) 4, 150.
P • Paul Ehrenberg (1876-1949): Eduard Stadler (Abb.). Gemälde [früher im Ärztekasino des Stadtkrankenhauses, zuletzt in der Bibliothek des Vogtlandklinikums in Plauen]. Fotografische Reproduktion aus dem Privatbesitz von MR Dr. med. Heinz Zeemisch (Plauen). Wiedergabe mit seiner freundlicher Genehmigung; auch in SL Zehmisch 2003 (a, b).[→5]

1 Vgl. Hubert Wania: 15 Jahre Bremen: 1906-1920. Eine Chronik. Bremen 2010 [1930], 9; Barbara Leidinger: Krankenhaus und Kranke. Die Allgemeine Krankenanstalt an der St.-Jürgen-Straße in Bremen, 1851-1897. Bremen 2000, 37; Online Ressource (21.7.2012).
2 Promovierte 1938 an der Universität Leipzig mit der Dissertation „Ein Beitrag zum Bild des multiplen Myelom mit Amyloidose“, erschienen in Leipzig 1939, 16 S. (mit Lebenslauf im Anhang, 1 S.).
3 Näheres zu dem Vorfall vgl. SL Zehmisch 2003 (a, b) und Heidel (Hg.) 2005.
4 Seit den 80-er Jahren im Stadtteil Chrieschwitz (auf Vorschlag des HNO-Arztes MR Dr. med. Heinz Zeemisch).
5 Herrn MR Dr. med. Heinz Zeemisch sei an dieser Stelle außerdem auch für das weitere zur Verfügung gestellte Material vom 2.7.2012, insb. zu Familienangehörigen Eduard Stadlers, ganz herzlich gedankt.

Gedruckte Version in: Fischer, Marta: Lebensmuster. Biobibliographisches Lexikon der Physiologen zwischen Deutschland und Russland im 19. Jahrhundert. Aachen: Shaker 2012 (Relationes 9), 263-265.